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Hände und Berührungen

Veröffentlicht am 30.12.2020

Zeichnung von Leonardo da VinciZeichnung von Leonardo da VinciHeute schreibe ich über ein Thema, das mich schon seit dem ersten Lockdown beschäftigt: meine bzw. unser aller Hände.

Ich sehe ein, dass wir sie zur Zeit häufiger waschen und darauf achten, was wir berühren. Gut wäre allerdings, wenn wir sie weiterhin als einen Teil von uns ansehen und spüren. 

Irgendwann im Frühjahr, als ich sehr darauf geachtet habe, was ich berühre und mir immer direkt die Hände wusch, sah ich mir irgendwann meine Hände an und erkannte sie kaum als einen Teil von mir.

Sie waren etwas, das Krankheiten übertragen kann. Klingt vielleicht etwas krass, aber so kam es mir in dem Moment vor. Dabei bin ich wirklich ein großer Fan meiner Hände und genieße bewusste Berührungen - auch die meiner Teetasse oder des Lenkrads beim Autofahren.

Unsere Hände sind sehr wichtig für uns und unsere Entwicklung. Als Babys beginnen wir, mit den Händen die Welt zu „begreifen“ und das ändert sich in unserem Leben auch nicht gravierend. 

Überlegt mal, wie häufig Ihr Eure Hände so im Alltag gebraucht. Und dann achtet wirklich darauf – das heißt, gebraucht sie bewusst. Das beginnt schon mit dem Ausschalten des Weckers am Morgen, dem Zähneputzen, dem Frühstücken und was danach noch alles folgt.

 

In unseren Händen sind eine Menge Rezeptoren, das heißt, wir nehmen viele Informationen darüber auf. Ich bin da kein Experte aber hier mal ein kurzer Eintrag von Wikipedia:

Die Haut der Hand und besonders der Fingerenden ist sehr reich mit verschiedenen Rezeptoren (freie Nervenendigungen, Merkel-Zellen u. a.) besetzt und gestattet eine hohe haptische Sensibilität. In der Handinnenfläche nehmen 17.000 Fühlkörperchen (140 pro cm²) Druck-, Bewegungs- und Vibrationsreize auf.

 

Eine Idee zu dem Thema Berührungen kommt von Bruce Fertman (Leiter der Alexander Alliance Deutschland – Schule für Alexandertechnik Lehrer), die ich hier etwas abgewandelt habe:

Schritt 1

  • Wenn ihr zu Hause seid, macht Euch eine große Tasse Kaffee oder Tee und wartet, bis sie eine angenehme Temperatur hat.
  • In der Zeit legt Eure Hände ab – egal ob auf Euren Beinen oder dem Tisch oder wenn Ihr noch in der Küche steht, auf der Arbeitsfläche. 
  • Legt sie so ab, dass die Handinnenflächen nach oben zeigen und lasst sie auf dem Untergrund ruhen. Ihr könnte das ganze Gewicht Eurer Hände abgeben (ohne nach unten zu drücken). Sie werden von der Unterlage bzw. dem Boden getragen.

Schritt 2

  • Wenn Ihr die Tasse in die Hände (ja, beide Hände) nehmt, spürt ihr Gewicht und die Wärme, die durch das Porzellan dringt. Nehmt Euch etwas Zeit dazu.
  • Dann stellt Euch vor, die Tasse hätte ein Nervensystem und würde Eure Berührung spüren. Wie fühlen sich Eure Hände wenn ihr Euch das vorstellt? Vielleicht etwas weicher? Oder es kribbelt. Wenn ihr nichts merkt, ist das auch in Ordnung – manchmal braucht es etwas Übung.

Variante

  • Diese Übung könnt Ihr immer wieder wiederholen und Ihr könnt sie auch noch ausweiten – zum Beispiel auf die Fernbedienung:
  • Erst in die Hand nehmen, das Gewicht wahrnehmen und die Form. Vielleicht ertastet Ihr die einzelnen Knöpfe. Dann nehmt wahr, wie sich Eure Hände anfühlen.
  • Als nächstes stellt Euch vor, die Fernbedienung könnte Eure Berührung spüren. Verändert sich etwas in Eurer Wahrnehmung? Lässt irgendwo etwas Spannung im Körper nach?

Diese Übungen „wecken“ den Tastsinn in den Händen und da im Körper alles miteinander verbunden ist, auch mehr.

 

Eine schöne Sache ist auch, wenn ihr Euch nach dem Händewaschen einen Moment Zeit nehmt und Euren Händen z. B. mit einer Handcreme etwas Gutes tut. Die Übung funktioniert auch ohne Creme.

  • Gebt etwas Handcreme auf Eure Hände.
  • Wenn Ihr mögt, cremt erst nur die eine Hand (z. B. die Linke) mit der anderen Hand ein – vielleicht merkt Ihr am Ende einen Unterschied wie sich die Hände anfühlen.
  • Nehmt beim Eincremen bewusst war, was Ihr da berührt. Ist es die Handinnenfläche oder ein Finger oder der Handrücken?
  • Fahrt mit der einen Hand die Finger der anderen nach. Von der Handwurzel (der Punkt an dem die Unterarmknochen beginnen) bis zur Fingerkuppe. Weiter unten findet Ihr ein paar Bilder von Händen (aus „Albinus on Anatomy“ und Zeichnungen von Leonardo da Vinci – besonders das letzte mag ich sehr).
  • Auch die Seiten der Hände nicht vergessen. Und die Bereiche zwischen den Fingern.
  • Gönnt Euch noch ein paar Minuten zum Nachspüren, bevor Ihr wieder in den Alltag startet.

Ich hoffe, die Ideen sind interessant für Euch und Ihr und probiert sie mal aus. Hände sind wirklich etwas tolles und ich könnte noch viel länger von ihnen schwärmen.

Wenn Ihr Fragen habt oder das teilen wollte, was Ihr erlebt habt, schreibt mir gerne. Ich bin sehr interessiert an Euren Erfahrungen und Gedanken.

 

HändeHände

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